Wir (das sind Clemens, Patrick, David und ich) leben und arbeiten hier im Don Bosco Vocational Technical Institute. Die Schule wurde vor rund 10 Jahren mitten im ‚Bush’ von den Salesianern Don Boscos errichtet. Das ummauerte Areal umfasst die Schule (siehe Bild) mit Werkstaetten, ein Internat (siehe Bild) fuer rund 140 Burschen (fuer die Maedchen gibt es Unterkuenfte in Odumase), das Noviziat, wo die zukuenftigen Salesianer Don Boscos ausgebildet werden, dann etwas ausserhalb das Salesianerhaus mit Kapelle, eine Farm, die inzwischen geschlossen werden musste und schlussendlich Bungalows fuer Aspiranten, den Vice Principal, einige Lehrer und fuer uns Volontaere.
Abends kochen wir immer selber, waehrend wir mittags in der Schulkantine essen. Das Essen dort ist echt wahnsinnig lecker. Es gibt die traditionellen Gerichte, wie Kinke, Banku in Groundnutsoup (Erdnuss) oder Okrosoup (schleimige, gruene Keine-Ahnung-Was-Drinnen-Ist-Sosse/Suppe), Abesin (gekochte Yam) oder Reis mit Stew und quasi als Beilage gibts Eier, Plantain (Kochbananen) und sogar ein bisschen Salat.
Ja in der Schule gibt es 6 Departments (Agriculture & Animal Husbandry , Buidling & Construction, Carentry & Joinery, Graphic & Arts, Typing & Computing, Hard- & Software). Meine Hauptaufgabe ist der Unterricht in den beiden Jahrgaengen des Hard- and Software Departments. Im Fach ‚Software’ nehmen wir momentan MS Word durch, was ja ein Teil des ICDL ist. Deshalb gleich ein paar Worte zum ICDL:
Kurz vor Beginn des Schuljahres wurden die Schule als offizielles ICDL Training and Testing Centre akkreditiert, wir sind die erste Schule und das dritte Center allgemein hier in Ghana mit diesem Privileg. Die Idee zu diesem Unterfangen kam von Fr. Peter einem polnischen Salesianer der Direktor des DBVTI ist und die Organisation der Akkreditierung wurde von den ehemaligen Volontaeren Tom und Georg uebernommen.
Mit meinen Schuelern nehm ich den ICDL-Syllabus eben im Fach ‚Software’ durch und Clemens macht das selbe mit den Maedels (und zwei, drei Burschen) des Typing and Computing Departments. Zusaetzlich hab ich auch noch zwei Mathe-Stunden mit der Klasse HS1, was recht laessig ist, weil ich auch deren Klassenvorstand bin und in eben diesen Mathe-Stunden etwas Zeit fuer Organisatorisches und ein naehres Kennenlernen meiner Burschen und Maedls hab. Wenn ich ‚Burschen und Maedls’ schreib, klingt das recht jung, doch die meisten sind zwischen 18 und 28, dh die meisten sind aelter als ich.
An drei Nachmittagen in der Woche hab ich drei Stunden ICDL-Kurs mit externen Studenten. Innerhalb von 11 Wochen soll ihnen der ICDL-Syllabus beigebracht werden. Abends gibts dann meistens eine Studytime, wo immer mindestens ein Volontaer anwesend ist, dh ich bin so 1, 2, 3 mal in der Woche auch abends im Computerraum. Die Woche wird vervollstaendigt mit Sport am Freitag. Dort treten die verschiedenen ‚Houses’ (6 Gruppen von Schuelern, unabhaengig von Geschlecht, Department oder Alter) gegeneinander in Fussball und Volleyball an. Nebenbei gibts Tischtennis, Basketball, etc. Da ich Mitglied des Sportkomitees bin, bin ich auch mitverantwortlich fuer die Organisation dieses Sport-Nachmittags. Entweder spiel ich bei meinem House mit, oder ich organisier ein kleines Tischtennisturnier, oder letztes Mal war ich zB Schiedsrichter beim Fussball (innerhalb von einer halben Stunde hab ich alle Sympathien verloren, die ich mir in den Wochen zuvor so muehsam erarbeitet habe) etc.
Damit ist meine Arbeitswoche vervollstaendigt. Samstag ist prinzipiell frei, aber da muss man meistens all die Dinge erledigen, die sich unter der Woche einfach nicht ausgegangen sind. Zum Beispiel zum Friseur zu gehen. Weiter unten nette Vorher/Nachher-Fotos von Clemens und mir.
Samstags werden auch die ICDL-Examen abgelegt. Abends sind wir immer bei den Salesianern zum Abendessen eingeladen, was immer das Verzehren des besten Essens der Woche bedeutet. Sonntag Morgen gehen wir entweder in Odumase oder in ein Bush-Village zur Messe.
Die Woche ist meistens recht verplant, aber alles was ich tu, tu ich unheimlich gern, also ist es halb so wild, wenns mal ein bisschen spaeter wird. Ich bin echt wahnsinnig gluecklich hier in dieses friedliche und wunderschoene Land, in diese kleine, gemuetliche Stadt, in dieses aufregendes, ereignisreiches und tolles Projekt gekommen zu sein und freu mich schon auf die naechsten Wochen und Monate.