Sunday, December 9, 2007

Mary Help of Christians

Denkt an euren letzten Kirchengang, schaetzt die Minuten und multipliziert diese Zahl mit 7 und ihr wisst wie lange man braucht um die Einweihung einer neuen Kirche in Afrika standardgemaess und artgerecht einzuweihen. Tatsaechlich handelte es sich hier um eines der groessten, wenn nicht DAS groesste Fest in den 15 Jahren seit die Salesianer Don Boscos hier in Odumase arbeiten. Eben aufgrund dieser fruchtbaren Arbeit und der immer hoeher werdenden Zahl der Kirchengeher musste eine neue Kirche gebaut werden, die „Mary Help Of Christians“-Kirche.

Vor ueber 4 Jahren hatte man damit begonnen und die Baufirma schaetzte die Bauzeit auf 1 Jahr. Naja, es kommt halt immer darauf an, wie man „zirka“ definiert.

„When is it finished?“
„Tomorrow“
„But this you said already last week“
“Yes, I know, but don’t worry.
No problemoo. Tomorrow”

Diese Diskussion kennt man ja nicht nur aus dem Metier des Kirchenbaus.

Jedenfalls ist sie jetzt fertig und sie ist groooooss. Leider hab ich kein Foto von der ganzen Kirche, aber ihre Groesse laesst sich von den anderen Fotos erahnen. Sodala, jetzt will ich auch gar nicht mehr viel sagen. Geniesst die Fotos. Aber ihr duerft die Fotos nur in Abstaenden von 28 Minuten anschauen um die tatsaechliche Laenge der Messe zu Erahnen.

Allein der Einzug war ja schon sehr imposant. Zirka 23 Priester (es gab verschiedene Zaehlungen und Schaetzungen), teilweise von weit hergereist, dann natuerlich der Bischof, der sich dieses Event nicht entgehen liess und schlussendlich auch der Chief von Odumase mit Gefolge, wie gesagt, die Tradition ist noch sehr stark verankert hier in Odumase und Sunyani.


Auf dem folgenden Bild sieht man den Bischof, wie er den Altar einweiht.


Es gab natuerlich eine Menge von diesen zeremoniellen Aktionen. Ich schaetze, dass ist in Oesterreich genauso, nur bin ich so selten bei Kircheneinweihungen, deshalb kann ich es nicht genau sagen. Der Altar wurde sogar eingesalbt und natuerlich schoen geschmueckt. Es wurden natuerlich auch Gaben gebracht.

Auch das Licht wurde symbolisch in die Kirche gebracht. Es gelang allerdings nicht ganz das (elektrische) Licht in der Kirche zu halten, denn es gab einige Stromausfaelle, bei denen man sich jedoch sehr gut von der exzellenten Akkustik ueberzeugen konnte. Stromausfaelle sind uebrigens selten geworden, in der Kirche duerfte es einen internen Grund gegeben haben – nur so nebenbei.

Die Kommunion und die Opfergabe waren wie immer ein grosses Fest fuer sich. Es wird zum Opferstock getanzt und natuerlich gesungen. Auf dem zweiten Foto sieht man auf der linken Seite den ziemlich viele Leute umfassenden Chor.

Sodala, das wars wieder mal. Ich hoffe euch hats gefallen. Zum Abschluss ein nettes Gruppenfoto mit der neuen Mary Help of Christians Kirche im Hintergrund, damit ihr wisst, dass wir eh noch leben.

PS: Sophie, hab extra fuer dich die Haare geschnitten (bzw Patrick) ;)

PPS: Bevor ich es wieder vergess: Patrick (Zimmerkollege und mein Friseur) hat auch einen Blog eingerichtet. Es lohnt sich sicher auch dort ab und zu reinzuschaun, denn er schreibt vor allem regelmaessiger als ich - sorry. Link: www.patrick-goes-ghana.com

Banku-Party

Bald ist nun das erste Trimester zu Ende. Das Schulsystem ist ja stark ans englische angelehnt und deshalb gibt es auch hier grosse End-Of-Term-Exams. Sie machen auch 60 % der Note aus. Wie auch immer. Ein Grossteil dieser Exams sind vorueber und da haben wir uns gedacht, wir laden unsere Schueler zu einer netten Banku-Party ein.

Da das ganze recht spontan war, musste alles ruck zuck gehen und ruck zuck geht in Ghana ja prinzipiell nichts ... okay, ausser es geht ums Essen. Also wurde schnell der PickUp der Salesianer ausgeborgt und mit ein paar Schuelern gings ab in die Stadt. Dort gabs die ueblichen, witzigen Diskussionen im Markt, wo man die Damen manchmal ueberzeugen muss, dass man kein Tourist ist und dass man die Preise sehr wohl kennt. Ein paar kurze Saetze auf Twi helfen da ungemein. „Oooooh Obruni speaks Twi, hahahahaha“ und schon ist alles klar. Man muss die Leute aber auch verstehen, wenn sie bei Obrunis den Preis prinzipiell hoeher ansetzen, denn schliesslich sind die meisten Obrunis, die sie hier in der Gegend sehen, Angestellte bei der naheliegenden Goldmine oder anderen grossen Firmen, aber auch uns glaubt niemand, wenn wir sagen, dass wir eigentlich arme Schueler sind, schliesslich haben wir Laptop, Digitalkamera und so weiter.

Zurueck zur Party. Nach dem wie immer erlebnisreichen aber anstrengenden Einkauf gings ab ins Volo-Haus. Nun konnte der Hauptteil der Party beginnen: Das Kochen. Auf einem kleinen Feuer wurde das Banku ansich zubereitet.

Hierfuer braucht man Mais- und Cassava-Masse, welches man im Verhaeltnis 5 zu 1 mischt und im Wasser aufkocht. Das schaut dann ungefaehr so aus:

Anschliessend wird die Masse zu Banku-Baellen geformt und in Plastik verpackt um das Ganze warm zu halten.

Banku allein is fad. Es gibt verschiedene „Sossen“ in die man diese Banku-Baelle einlegt. Mein absoluter Favorit ist und bleibt Groundnut-Soup (= Erdnuss-Sosse). Erdnuss-Pastete gemischt mit Wasser wird zusammen mit Huehnchen (oder Fisch) gekocht.

Das Huehnchen musste zuvor natuerlich zubereitet werden, dass ist dann wieder des Mannes Arbeit.

Nachdem mir die Maedls ganz genau erklaert haben, wie man Banku kocht (schliesslich kann ich kaum mehr ohne Banku ueberleben), blieb auch Zeit fuer Football-Spielen ...

... und zum Ausruhen vom Football-Spielen.

Der Nachmittag war laessig, doch die Hauptattraktion war dann doch das Banku. Das Essen wurde verteilt ...

und ein Schueler von uns, der gleichzeitig Pfarrer ist, sprach das Tischgebet und wir konnten mit dem Verzehr dieses koestlichen Gerichts beginnen. Auf dem ersten Bild sieht man wunderbar das Banku, die Groundnut-Soup darueber, davor zwei Stueck Huehnchen und daneben ein „Pure Water“ (gefiltertes Wasser um ca. 0.003 Euro).

Ein toller Tag, leider kommt man zu selten zu so etwas. Unter der Woche wird natuerlich gearbeitet, was aber auch unheimlich spannend und interessant ist, aber davon ein ander Mal.

All the best.

Culture Day

Lang, lang ist es her, seit dem letzten Blog-Eintrag. Aber in den letzten Tagen gab es drei grosse Events und deshalb auch drei Blog-Eintraege (auch wenn ich damit gegen saemtliche Blog-Regeln brechen sollte)

Wir ihr als erfahrene Afrika-Blog-Leser sicher wisst, gibt es freitags meistens Sport. Meistens, aber nicht immer, denn jeden letzten Freitag im Monat gibt es ‚Entertainment’ und das dazugehoerige Komitee hat sich etwas ganz besonderes ausgedacht: Einen Culture Day.

Da unsere Schueler oft von weit her kommen, sind auch die verschiedensten Staemme vertreten und so bereitete jede Gruppe einen kleinen Beirag vor, natuerlich auch der kleine Stamm der mitten im Busch wohnt und sich von riesigen Schlangen und exotischen Fruechten ernaehrt: Die Oesterreicher.

Viel mehr kann ich darueber eh nicht sagen, ausser: Cool war’s. Und eine Bitte haett ich noch: Bitte, bitte, bitte glaubt nicht, dass unsere Schueler immer so herum laufen. Wir haben Schuluniformen und sonst tragen sie europaeische Kleidung. Wir gehen ja auch nicht mit der Lederhose zur Arbeit. Die Tradition wird hier schon noch sehr stark und intensiv gelebt, aber das konzentriert sich eben hauptsaechlich auf die vielen, vielen Feste.

Geniesst die Fotos.


Tuesday, November 13, 2007

Midterm

He ihr, wunderschoene Gruesse aus dem immer waermer werdenden suedlichen Teil der Erde. Okay eigentlich is es noch immer der noerdliche Teil der Erde, weil Ghana noerdlich des Äquators liegt, aber da natuerlich alles relativ is und Österreich wahnsinnig weit im Norden liegt, kann man schon sagen, dass Ghana im Sueden is. Sicher is, dass Sunyani im Westen von Ghana is. Auf der Nord-Sued-Achse ist es eher zentral gelegen.

Da wir grad beim Definieren von Orten sind: Mit einer 3-monatigen Verspaetung folgt nun meine Adresse:

Don Bosco Vocational Technical Institute
PO Box 1679
Odumase, Sunyani
Brong/Ahafo

Ghana

Sodala, was hat sich so in den letzten Tagen und Wochen hier in Sunyani abgespielt? Natuerlich haben wir viel gearbeitet wie sich das fuer brave Zivilersatzdiener gehoert. Nachdem ich freundlicherweise der erste Volo sein durfte der mit Malaria im Bett liegt, haben Clemens und Patrick beschlossen diesen beschwerlichen Weg gemeinsam zu gehn. Unser Haus hat sich zum Krankenhaus gewandelt inklusive Morgen-, Mittags- und Abendvisite und in der Schule haben David und ich die Stunden der beiden uebernommen, was sich immer irgendwie ausgegangen ist. Zum Glueck haben dann bald die Herbstferien angefangen, ansonsten waere es dann doch knapp mit den Stunden geworden.

Ja und jetzt bin ich auch da wo ich eigentlich hin wollte: Ferien oder allgemein die freien Tage. Zum einen gab es am Freitag vor 3 Wochen den Graduation Day. Die Absolventen des letztjaehrigen Schuljahres haben in einer vierstuendigen Feier inklusive Messe und ca. 289 Reden ihre Zertifikate erhalten. Die Bilder zeigen unter anderem die schuleigene Blassmusikkapelle, ...

... die Eigner der Schule - die Salesianer Don Boscos: Von links nach rechts: Fr. Peter (Direktor der Schule), Fr. Italo ("Chef" der Salesianer in Sunyani) und Fr. Silvio (verantwortlich fuer das Noviziat) - wirklich unheimlich verstaendnisvolle und nette Menschen ...

... und zu guter letzt auch ein Bild von mir mit Joseph, einem Lehrerkollegen, und Patrick, einem Volontaerskollegen.

Fuer diese Feierlichkeit musste das Schulgelaende natuerlich besonders ordentlich hergerichtet werden, weshalb es auch am Donnerstag keinen Unterricht dafuer aber „General Cleaning“ gab. Die Zeit haben wir auch gleich genuetzt um in den beiden Computerraeumen „General Cleaning“ zu machen.

Wie schon zuvor erwaehnt gab es dann ja auch die Herbstferien oder Midterm wie man hier so schoen sagt. Die Zeit haben wir wiederum genuetzt um den Computerraum auf Vordermann zu bringen, Handouts zu schreiben und Stunden vorzubereiten. Am Samstag jedoch haben wir uns freigenommen um einen kleinen Ausflug zu unternehmen. In der Naehe (okay auch ‚Naehe’ is relativ: 2 ½ stunden) von Sunyani gibt es zwei wunderschoene Wasserfaelle, wobei wir zu den kleineren, aber angeblich schoeneren, weil abwechslungsreicheren Fuller-Faellen gefahren sind. Allein die Fahrt ansich war die Reise wert. Da wir uns grad so zwischen Regen- und Trockenzeit befinden ist noch immer alles total gruen und wunderschoen.

Trotzdem war Kintampo, so heisst der Ort wo sich die Wasserfaelle befinden, die Hauptattraktion. Die Fotos koennen natuerlich nicht vollstaendig die Schoenheit dieses Ortes wiedergeben, aber sie lassen zumindestens eine Ahnung darueber zu.

Waehrend wir anfangs noch voellig allein waren, kam dann ploetzlich eine ganze Schulklasse, die natuerlich erstens von den Wasserfaellen und zweitens von den Obrunis begeistert war. Mit der gleichen Begeisterung haben wir die Stunden genossen und die Zeit genuetzt um wieder neue Kraft zu tanken.

Mit dem Taxi inklusive wahnsinnigem und konsequent Aquaplanning ignorierendem Taxifahrer gings dann wieder Richtung Sunyani, wobei ich fast vor Lachen gstorben bin, weil sich Clemens und der Taxifahrer abwechselnd irgendwas erklaert haben, was beim jeweilig anderem nichts als Verwirrung und Ahnungslosigkeit ausdrueckende Blicke ausgeloest hat und mit einem nichtssagendem „Okay“ geendet hat. Das hat sich ein paar mal im gleichen Schema wiederholt bis sie es aufgegeben haben und mit Schweigen im Vorderteil des Autos und mit minutenlangem Lachkraempfen auf der Rueckbank geendet hat.

So hat auch der Tag geendet und auch dieser Blog.

Auf Wiederschaun

Tuesday, October 16, 2007

Das Don Bosco Vocational Technical Institute

Sodala, es ist wieder mal Sonntag. Man hat endlich wieder Zeit die Waesche zu waschen, ordentlich aufzukochen und Mails zu schreiben. Auch unter der Woche findet man ab und zu ein paar ruhige Minuten um auszuspannen und durchzuatmen. Vielleicht nochmal ein paar Worte, was ich eigentlich hier mache.

Wir (das sind Clemens, Patrick, David und ich) leben und arbeiten hier im Don Bosco Vocational Technical Institute. Die Schule wurde vor rund 10 Jahren mitten im ‚Bush’ von den Salesianern Don Boscos errichtet. Das ummauerte Areal umfasst die Schule (siehe Bild) mit Werkstaetten, ein Internat (siehe Bild) fuer rund 140 Burschen (fuer die Maedchen gibt es Unterkuenfte in Odumase), das Noviziat, wo die zukuenftigen Salesianer Don Boscos ausgebildet werden, dann etwas ausserhalb das Salesianerhaus mit Kapelle, eine Farm, die inzwischen geschlossen werden musste und schlussendlich Bungalows fuer Aspiranten, den Vice Principal, einige Lehrer und fuer uns Volontaere.












Hier in unserem kleinen, gemuetlichen Heim haben wir eine Kueche (Nanonanet), ein grosses Wohnzimmer, Bad, Klo und drei Zimmer fuer fuenf Volontaere. Bald sind wir nur mehr zu viert, denn Flo wird bald abreisen, er hat in der Pfarre in Odumase gearbeitet, Kinder betreut und nachmittags Oratorien (Plural fuer Oratorium!?!) organisiert. Patrick und Clemens haben ein eigenes Zimmer und David und ich schlafen im dritten Zimmer mit eigenem Bad, das aber aus putztechnischen Gruenden unbenuetzt bleibt. Das Bild zeigt die Aussicht vom Dach des Hauses Richtung Busch.

Abends kochen wir immer selber, waehrend wir mittags in der Schulkantine essen. Das Essen dort ist echt wahnsinnig lecker. Es gibt die traditionellen Gerichte, wie Kinke, Banku in Groundnutsoup (Erdnuss) oder Okrosoup (schleimige, gruene Keine-Ahnung-Was-Drinnen-Ist-Sosse/Suppe), Abesin (gekochte Yam) oder Reis mit Stew und quasi als Beilage gibts Eier, Plantain (Kochbananen) und sogar ein bisschen Salat.

Ja in der Schule gibt es 6 Departments (Agriculture & Animal Husbandry , Buidling & Construction, Carentry & Joinery, Graphic & Arts, Typing & Computing, Hard- & Software). Meine Hauptaufgabe ist der Unterricht in den beiden Jahrgaengen des Hard- and Software Departments. Im Fach ‚Software’ nehmen wir momentan MS Word durch, was ja ein Teil des ICDL ist. Deshalb gleich ein paar Worte zum ICDL:








Kurz vor Beginn des Schuljahres wurden die Schule als offizielles ICDL Training and Testing Centre akkreditiert, wir sind die erste Schule und das dritte Center allgemein hier in Ghana mit diesem Privileg. Die Idee zu diesem Unterfangen kam von Fr. Peter einem polnischen Salesianer der Direktor des DBVTI ist und die Organisation der Akkreditierung wurde von den ehemaligen Volontaeren Tom und Georg uebernommen.

Dieses ICDL Centre ist wirklich eine tolle Chance fuer die Schule, denn in Ghana ist es leider so, dass Schulzertifikate kaum etwas wert sind und man deshalb teure, externe Zertifikate ablegen muss. In diesem Fall profitiert unsere Schule aber auch jeder einzelne der bei uns hier einen Kurs macht und/oder die Pruefungen ablegt, denn wir bieten beides zu einem sehr moderaten Preis an, sodass sich auch aermere Schueler/Studenten/etc dieses wertvolle, internationale Zertifikat leisten koennen.

Mit meinen Schuelern nehm ich den ICDL-Syllabus eben im Fach ‚Software’ durch und Clemens macht das selbe mit den Maedels (und zwei, drei Burschen) des Typing and Computing Departments. Zusaetzlich hab ich auch noch zwei Mathe-Stunden mit der Klasse HS1, was recht laessig ist, weil ich auch deren Klassenvorstand bin und in eben diesen Mathe-Stunden etwas Zeit fuer Organisatorisches und ein naehres Kennenlernen meiner Burschen und Maedls hab. Wenn ich ‚Burschen und Maedls’ schreib, klingt das recht jung, doch die meisten sind zwischen 18 und 28, dh die meisten sind aelter als ich.

An drei Nachmittagen in der Woche hab ich drei Stunden ICDL-Kurs mit externen Studenten. Innerhalb von 11 Wochen soll ihnen der ICDL-Syllabus beigebracht werden. Abends gibts dann meistens eine Studytime, wo immer mindestens ein Volontaer anwesend ist, dh ich bin so 1, 2, 3 mal in der Woche auch abends im Computerraum. Die Woche wird vervollstaendigt mit Sport am Freitag. Dort treten die verschiedenen ‚Houses’ (6 Gruppen von Schuelern, unabhaengig von Geschlecht, Department oder Alter) gegeneinander in Fussball und Volleyball an. Nebenbei gibts Tischtennis, Basketball, etc. Da ich Mitglied des Sportkomitees bin, bin ich auch mitverantwortlich fuer die Organisation dieses Sport-Nachmittags. Entweder spiel ich bei meinem House mit, oder ich organisier ein kleines Tischtennisturnier, oder letztes Mal war ich zB Schiedsrichter beim Fussball (innerhalb von einer halben Stunde hab ich alle Sympathien verloren, die ich mir in den Wochen zuvor so muehsam erarbeitet habe) etc.

Damit ist meine Arbeitswoche vervollstaendigt. Samstag ist prinzipiell frei, aber da muss man meistens all die Dinge erledigen, die sich unter der Woche einfach nicht ausgegangen sind. Zum Beispiel zum Friseur zu gehen. Weiter unten nette Vorher/Nachher-Fotos von Clemens und mir.

Samstags werden auch die ICDL-Examen abgelegt. Abends sind wir immer bei den Salesianern zum Abendessen eingeladen, was immer das Verzehren des besten Essens der Woche bedeutet. Sonntag Morgen gehen wir entweder in Odumase oder in ein Bush-Village zur Messe.

Die Woche ist meistens recht verplant, aber alles was ich tu, tu ich unheimlich gern, also ist es halb so wild, wenns mal ein bisschen spaeter wird. Ich bin echt wahnsinnig gluecklich hier in dieses friedliche und wunderschoene Land, in diese kleine, gemuetliche Stadt, in dieses aufregendes, ereignisreiches und tolles Projekt gekommen zu sein und freu mich schon auf die naechsten Wochen und Monate.

Sunday, October 7, 2007

About me

Ja, vielleicht ein paar Worte ueber mich. Mein Name is Wolfgang Glatzl, oder wie die Ghanaer schreiben wuerden Worthgan Kwabu Glasl. Mein Heimatort ist Pinggau, das sich in der schoenen Steiermark befindet. Die meissten Leute kennen die einfachste Beschreibung des Standortes von Pinggau. Wenn man sich die Steiermark als Schwein vorstellt, wofuer man wirklich kein Mensch mit einer besonder hohen Vorstellungskraft sein muss, befindet sich Pinggau, gemeinsam mit dem angrenzenden Schaeffern und Teilen Friedbergs, im Ringerlschwanzerl dieses Schweins. Fuer Pendler, Kraftfahrer und fleissige OE3-Verkehrsnachrichten-Hoehrer sei gesagt, dass sich Pinggau am suedlichen A2-Wechselabschnitt befindet und sich dort mit Friedberg sogar eine Autobahnabfahrt teilt. Waer sich immer noch nichts unter dem Standorts Pinggaus vorstellen kann: Mein Heimatort ist im steirischen Teil des Dreilaenderecks Burgendland/Niederoesterreich/Steiermark. Wer gern die Koordinaten Pinggaus haette, soll bitte googeln. Danke.

Tja, momentan ist das sowieso nicht so wichtig, weil ich gar nicht in Pinggau bin. Die Zeit von August 07 bis August 08 werd ich gemeinsam mit 3 anderen Oesterreichern in einem kleinen, feinen Haus im Norden der Stadt Sunyanis verbringen. Ja und Sunyani ist in Ghana. Da weder die Stadt Sunyani noch der Staat Ghana die Form eines Schweines hat, kann ich leider kaum erklaeren, wo ich genau bin.

Warum bin ich eigentlich in Ghana? Da haben viele kleine Dinge dazu gefuehrt, dass es fuer mich eigentlich gar keine andere Moeglichkeit gab, nicht in Ghana zu sein. Auf der einen Seite, wollte ich immer schon die Kultur eines anderen Landes, wenn moeglich eines Entwicklungslandes, erkunden, auf der anderen Seite war ich auch schon laengere Zeit auf der Suche nach einer Moeglichkeit einem solchen Entwicklungsland eben in seiner Entwicklung zu helfen. Meiner Meinung kann das vor allem durch eine flaechendeckende und qualitative gute Bildung erreicht werden, natuerlich muss man andere Gesichtspunkte miteinbeziehen, doch fuer mich ist die Bildung eines jeden einzelnen Menschen die Grundvoraussetzung um ein stabiles Wachstum eines Landes zu erreichen. Mit Jugend Eine Welt, einem unabhaengigen, entwicklungspolitischen Verein, hab ich den idealen Partner fuer dieses Projekt gefunden. Als Zivilersatzdiener bin ich nun statt 6 Monate Bundesheer oder 9 Monate Zivildienst in Oesterreich fuer 12 Monate in Ghana. Der Einsatz ist freiwillig und unentgeltlich, weshalb ich um Spenden ansuchen musste um Kosten wie den Flug zu finanzieren. An dieser Stelle moechte ich mich nochmals bei all den grosszuegigen Unterstuetztern vor allem aus meinem naeheren Umfeld bedanken.

Was ich hier in Ghana mache, was meine Aufgaben sind, welche Herausforderungen uns in naechster Zukunft bevorstehen, moechte ich in einem meiner naechsten Blogs naeher beschreiben.

Wenn ich nicht grad in Afrika bin, bin ich meistens in Oesterreich. Ich bin dort hauptsaechlich der aelteste und gleichzeitig der einzige Sohn von Elisabeth und Josef Glatzl. Die beiden haben auch noch zwei Toechter namens Sabine (frische 17) und Sophie (bald 4). Wer aufgepasst hat, hat richtig erkannt, dass die beiden Maedls meine Schestern sind. Mein Vater arbeitet als Polier in Wien und meine Mutter hat die Hauptaufgabe eine wunderbare Mutter zu sein, was ihr wirklich sehr gut gelingt, was man an mir sehr schoen sehen kann ;) Sabine absolviert gerade den 3. Jahrgang der HAK Oberwart, meiner ehemaligen Schule, waehrend Sophie vormittags den Kindergarten Pinggau besucht, meinen ehemaligen Kindergarten. Mein Lebenslauf laesst sich mit der Volks- und Hauptschule Pinggau zwischen Kindergarten und HAK Oberwart vervollstaendigen.

Die Freizeit hab ich groesstenteils mit Lernen verbracht. Allerallerhoechstens ein- bis zweimal jaehrlich hab ich mich bei der Katholischen Jugend, der Landjugend, der Katholischen Jungschar oder beim SC Pinggau-Friedberg blicken lassen.

Soweit kurz ein paar Kleinigkeiten ueber mich, die groesstenteils auch stimmen.

Saturday, September 29, 2007

Endlich

Sorry, dass es sooo lange gedauert hat, aber schlussendlich hab ich eine kleinen aber feinen Blog eingerichtet, wo ich erstens hin und wieder meine Zeit hier in Ghana beschreiben und zweitens diese Erlebnisse mit einigen Bildern lebhafter gestalten werde.

Gleich am Anfang einige Bilder von den ersten Wochen hier in Sunyani und ueberhaupt in Ghana:


Unser Haus

Man beachte die Oesterreich-Flagge und ... naja viel mehr kann man eigentlich eh nicht sehen. Dort leben wir ebe
n zu viert (anfangs zu siebent, dann nur zu fuenft, dann zu viert, dann kurz zu fuenft, jetzt aber eben zu viert, dann noch kurz fuer 3 wochen zu fuenft und dannn glaub ich ziemlich lang zu viert)



Die Strasse zum Don Bosco Vocational Technical Institute.
Bitte lasst euch nicht taueschen, normalerweise
sind die Strassen in Ghana asphaltiert und es gibt einen einigermasen geregelten Verkehr. Das hier ist der Weg zu unserem Projekt, dass Schule, Lehrer-, Schueler-, Volontaersunterkuenfte, Salesianerhaus, Noviziat, Sportplaetze und eine Farm beinhaltet.


Sonntags-Messe

Die Salesianer betreuen hier in Sunyani und Umgebung nicht nur die Schule mit 350 Schuelern, sonder auch das Don Bosco Boys Home, eine grosse Pfarre und rund 9 Doerfer, in denen Brunnen, Schulen und Kapellen errichtet wurden. Das Bild zeigt die Kirche in Odumase, einen Vorort von Sunyani. Momentan wird an einer groesseren gebaut, weil die alte
schon zu klein wird. Die Messen sind sehr lebendig, vor allem wenn gesungen wird, wodurch man kaum merkt, dass es meistens an die 2 Stunden dauert.














Die Kollegen

An der Schule, dem Don Bosco Vocational Technical Institute, gibt es ungefaehr 25 Lehrer. In der letzten Ferienwoche gab es ein Seminar fuer uns in Ashaiman, einen Vorort der Hauptstadt Accra, wo sich das Schwesterprojekt der Salesianer befindet.















Kamera +
Obruni (Weisser) +
viele Kinder =












Transportmoeglichkeiten

sind fuer laengere Strecken auf alle Faelle das TroTro (kleine Busse, meistens mit Aufschriften von europaeischen Firmen). Ansonsten gibt es Unmengen an Taxis, mit denen man fuer einen vernuenftigen Preis ueberall hin fahren kann. Allerdings fahren die Taxis nicht von unserem Projekt weg, weshalb wir zuerst ca. 20 Minuten zu der naechsten Kreuzung gehen muessen und von dort kann man sich ein Taxi nehmen. Wenn man Glueck hat, kommt grad jemand vom Projekt mit einem Pick-up und man kann mitfahren.

Das Wetter

Ja momentan regnet's recht viel ... wahrscheinlich weil wir Regenzeit haben. In der Frueh is es oft recht kalt, dafuer kann es tagsueber bis zu 40 Grad haben. Ich will noch gar nicht an die Trockenzeit denken ... Der Vorteil der Regenzeit is eindeutig, dass die Waesche automatisch 4 bis 5 mal "gewaschen" wird, bis sie schlussendlich trocken ist. Man muss dann aber recht schnell sein mit dem Abnehmen. Apropos abnehmen: Hab noch immer 70 kg so wie bei der Abreise.

Sodala, das war's fuers Erste. Ich hoffe es werden bald Berichte und Bilder folgen.