Die Vorweihnachtszeit wurde dazu verwendet ein neues Netzwerk einzurichten. Zusammen mit einigen Schueler stellten wir Netzwerkkabeln her, montierten Netzwerkkanaele, installierten alles noetige auf den PCs und richteten einen neuen Server ein. Neues Jahr – Neues Netzwerk!
Und schon stand Weihnachten vor der Tuer. Bis zum 24. wollte sich die uebliche Weihnachtsstimmung nicht wirklich einstellen. Die Temperaturen zu hoch, auch der Schnee laesst bis jetzt auf sich warten und es gab auch kein OE3 mit ‚Last Christmas’ in Endlosschleife.
Am Weihnachtsabend aenderte sich das doch noch. Zusammen mit David’s und Clemens’ Verwandten, Joseph (ein Lehrerkollege) und dessen Brueder genossen wir ein tolles oesterreichisch, ghanaisches Weihnachtsbuffet. Man stelle sich die Begeisterung vor, mit der man das erste Mal seit Monaten wieder einmal Broetchen, Speck (2 verschiedene Sorten), Kaese und all die anderen Koestlichkeiten in sich schlingt.
Gleich am naechsten Tag gings mit dem Nachtbus nach Accra zum Flughafen um meine Besucher abzuholen. Mit Josef (Papa), Sabine (Schwester) und Andi (Cousin) gings dann die naechsten zwei bzw. drei Wochen quer durch Ghana.
Nachdem wir die erste Nacht in der Hauptstadt Accra verbrachten gings am naechsten Morgen ab nach Sunyani. Auf der einen Seite konnten meine drei Ghana-Neulinge und ich die wunderschoene und - trotz inzwischen mehrmonatiger Trockenzeit – gruene Landschaft geniessen.
Auf der anderen Seite gings auch die grosse, hektische Ashanti-Stadt Kumasi.
Nachdem wir uns gestaerkt und von der Gemuetlichkeit der Haengematte ueberzeugt hatten, ...
... interessierten sich meine Besucher natuerlich dafuer, was und wo und wie ich arbeite. Leider warn ja gerade Ferien, sodass es „nur“ einen Rundgang durch das nahezu menschenleere Gelaende der Schule gab.
Palme inmitten eines Yam-Felds:Arkaden unserer Maurer-Schueler:
In den naechsten Tage wurde Sunyani besichtigt ...
... dessen Markt besucht und ghanaisches Essen verzehrt.
Bald ging es ab in den Sueden. Die Fahrt war wieder eindrucksvoll. Vor allem die letzte Stunde, in der wie unserem Zielort – Prince’s Town – immer naeher kamen, denn da verwandelte sich die ohnehin schon gruene Landschaft in einen dichten Regenwald.
Schliesslich erreichten wir das kleine Fischerdorf mit seiner kleinen, alten, deutschen Sklavenburg, auf der wir vier stromlose und dadurch fast kitschig romantische und wunderschoene Tage verbrachten.
Die Aussicht von der Burg war Wahnsinn ...
Morgens aufzustehen, das Meer zu hoehren, auf der Burg zu fruehstuecken und den ganzen Tag am Strand verbringen ... herrlich.
Pro Tag wurden durchschnittlich 3 Kokusnuesse verzehrt.
Auch der Silvestertag wurde gemuetlich am Strand verbracht, wo wir auch eine kleine Botschaft fuer euch hinterliessen.
Zur Feier des Tages gabs zum Abendessen frischen Hummer.
Gleich neben der Burg gibt es eine kleine, ueberraschend ruhige und interessante Lagune. Wir besichtigten sie mit einem Kanu. Man glaubt man ist mitten in einem Universum-Dokumentarfilm.
Viel mehr kann man ja eh nicht sagen.
Nach diesen entspannenden und ... ach, mir fallen die Adjektive nicht ein. Geil war's.
Dann gings weiter nach Cape Coast.
Dort besichtigten wir zunaechst die schaurig schoene Sklavenburg Cape Coast. Die Geschichte hinter diesem Gebaeude erzaehlt von vielen schlimmen Schicksalen, die man sich nur schwer vorstellen kann. Beim Gedanken an diese Zeit scheinen die eigenen kleinen Problemchen unbedeutend zu sein.
Unweit von Cape Coast befindet sich der Kakum Nationalpark mit dem atemberaubenden Canopy Walkway, eine 7-teilige Haengebruecke, die sich bis zu 40 Meter ueber den Boden befindet. Hier hat man einen total neuen Einblick in den Regenwald. Klar, der Regenwald ansich ist ja schon mal neu, aber der Regenwald in 40 Meter Hoehe ist nochmal so richtig interessant.
Unglaublich aber wahr: Fuer Sabine und Papa war’s schon vorbei. ‚Schon’ klingt gut ... wir haben die gemeinsamen Tage wahnsinnig genossen, aber um ein Land so richtig gut kennenzulernen bleibt wahrscheinlich eh immer zu wenig Zeit, egal wie lange man bleibt, es gaebe immer was neues zu erleben.
Eins ist sich aber doch noch ausgegangen: Der ‚Friseur’ oder besser gesagt zum ‚Hair Do’-Shop, wo sich Sabine einen ghanaischen Hairstyle machen hat lassen.
Dann gings wieder zurueck nach Accra zum Flughafen, wo Andi und ich uns von Sabine und Papa verabschiedeten und dann gings fuer uns beide ab nach Sunyani. Dort unterrichtete ich wieder fuer 4 Tage, bevor sich Andi und ich nochmal auf Reisen begaben.
Diesmal stand der Mole Nationalpark auf dem Programm, der sich im Norden Ghanas befindet, wo es zur Zeit bereits sehr, sehr trocken ist. Fuer ungefaehr 4 bis 5 Monate regnet es hier nicht. Das hat natuerlich unguenstige Auswirkungen auf den Lebensstandard der dort lebenden Bevoelkerung, die auch im Allgemeinen als aermerer Teil Ghanas gilt, doch fuer uns war es zynischerweise ein Vorteil, denn die Elefanten die es in diesem Teil Ghanas noch gibt, muessen weit wandern um zu Wasserloecher zu kommen. In der unmittelbaren Naehe von zwei dieser Wasserloecher befindet sich das Mole Motel, wo wir 4 Naechte (in 3 verschiedenen Zimmern ... lange Geschichte, die vor allem mit dem ghanaischen Organisationstalent zu tun hat ...) verbrachten. Tagsueber gingen wir auf Elefantenruessel jagt und sahen nicht nur die grossen, in ihrer Langsamkeit wahnsinnig imposanten ‚Truemmer’, sondern auch Paviane, Antilopen und Warzenschweine, teils sogar vor der Zimmertuer. Hier ein paar visuelle Impressionen:
Wieder ein paar echt tolle Tage und ein mehr als wuerdiger Abschluss unserer Reise quer durch Ghana. Doch nun wurde es auch fuer Andi Zeit und wir machten uns auf den Weg Richtung Sueden. Am naechsten Tag, stand fuer mich Schule und fuer Andi der Flug nach Hause auf den Programm.
Sodala, das war’s wieder einmal, diesmal aber plenty. Ich versprech ich schreib bald wieder ;-)