Sunday, January 27, 2008

Urlaub is schoen

Sodala, lang ist’s her seit dem letzten Eintrag. Es hat sich schliesslich auch viel getan in den letzten Wochen und Monaten. Mitte Dezember endete unser erster Schulterm und ich durfte das erste Mal richtig offizielle Noten vergeben – die sich natuerlich zu hundert Prozent aus Sympathie zusammensetzten.

Die Vorweihnachtszeit wurde dazu verwendet ein neues Netzwerk einzurichten. Zusammen mit einigen Schueler stellten wir Netzwerkkabeln her, montierten Netzwerkkanaele, installierten alles noetige auf den PCs und richteten einen neuen Server ein. Neues Jahr – Neues Netzwerk!

Und schon stand Weihnachten vor der Tuer. Bis zum 24. wollte sich die uebliche Weihnachtsstimmung nicht wirklich einstellen. Die Temperaturen zu hoch, auch der Schnee laesst bis jetzt auf sich warten und es gab auch kein OE3 mit ‚Last Christmas’ in Endlosschleife.

Am Weihnachtsabend aenderte sich das doch noch. Zusammen mit David’s und Clemens’ Verwandten, Joseph (ein Lehrerkollege) und dessen Brueder genossen wir ein tolles oesterreichisch, ghanaisches Weihnachtsbuffet. Man stelle sich die Begeisterung vor, mit der man das erste Mal seit Monaten wieder einmal Broetchen, Speck (2 verschiedene Sorten), Kaese und all die anderen Koestlichkeiten in sich schlingt.

Gleich am naechsten Tag gings mit dem Nachtbus nach Accra zum Flughafen um meine Besucher abzuholen. Mit Josef (Papa), Sabine (Schwester) und Andi (Cousin) gings dann die naechsten zwei bzw. drei Wochen quer durch Ghana.

Nachdem wir die erste Nacht in der Hauptstadt Accra verbrachten gings am naechsten Morgen ab nach Sunyani. Auf der einen Seite konnten meine drei Ghana-Neulinge und ich die wunderschoene und - trotz inzwischen mehrmonatiger Trockenzeit – gruene Landschaft geniessen.


Auf der anderen Seite gings auch die grosse, hektische Ashanti-Stadt Kumasi.


Nachdem wir uns gestaerkt und von der Gemuetlichkeit der Haengematte ueberzeugt hatten, ...

... interessierten sich meine Besucher natuerlich dafuer, was und wo und wie ich arbeite. Leider warn ja gerade Ferien, sodass es „nur“ einen Rundgang durch das nahezu menschenleere Gelaende der Schule gab.

Palme inmitten eines Yam-Felds:

Arkaden unserer Maurer-Schueler:

In den naechsten Tage wurde Sunyani besichtigt ...

... dessen Markt besucht und ghanaisches Essen verzehrt.


Bald ging es ab in den Sueden. Die Fahrt war wieder eindrucksvoll. Vor allem die letzte Stunde, in der wie unserem Zielort – Prince’s Town – immer naeher kamen, denn da verwandelte sich die ohnehin schon gruene Landschaft in einen dichten Regenwald.


Schliesslich erreichten wir das kleine Fischerdorf mit seiner kleinen, alten, deutschen Sklavenburg, auf der wir vier stromlose und dadurch fast kitschig romantische und wunderschoene Tage verbrachten.

Die Aussicht von der Burg war Wahnsinn ...


Morgens aufzustehen, das Meer zu hoehren, auf der Burg zu fruehstuecken und den ganzen Tag am Strand verbringen ... herrlich.

Pro Tag wurden durchschnittlich 3 Kokusnuesse verzehrt.


Auch der Silvestertag wurde gemuetlich am Strand verbracht, wo wir auch eine kleine Botschaft fuer euch hinterliessen.


Zur Feier des Tages gabs zum Abendessen frischen Hummer.

Gleich neben der Burg gibt es eine kleine, ueberraschend ruhige und interessante Lagune. Wir besichtigten sie mit einem Kanu. Man glaubt man ist mitten in einem Universum-Dokumentarfilm.

Viel mehr kann man ja eh nicht sagen.


Nach diesen entspannenden und ... ach, mir fallen die Adjektive nicht ein. Geil war's.

Dann gings weiter nach Cape Coast.

Dort besichtigten wir zunaechst die schaurig schoene Sklavenburg Cape Coast. Die Geschichte hinter diesem Gebaeude erzaehlt von vielen schlimmen Schicksalen, die man sich nur schwer vorstellen kann. Beim Gedanken an diese Zeit scheinen die eigenen kleinen Problemchen unbedeutend zu sein.


Unweit von Cape Coast befindet sich der Kakum Nationalpark mit dem atemberaubenden Canopy Walkway, eine 7-teilige Haengebruecke, die sich bis zu 40 Meter ueber den Boden befindet. Hier hat man einen total neuen Einblick in den Regenwald. Klar, der Regenwald ansich ist ja schon mal neu, aber der Regenwald in 40 Meter Hoehe ist nochmal so richtig interessant.

Unglaublich aber wahr: Fuer Sabine und Papa war’s schon vorbei. ‚Schon’ klingt gut ... wir haben die gemeinsamen Tage wahnsinnig genossen, aber um ein Land so richtig gut kennenzulernen bleibt wahrscheinlich eh immer zu wenig Zeit, egal wie lange man bleibt, es gaebe immer was neues zu erleben.

Eins ist sich aber doch noch ausgegangen: Der ‚Friseur’ oder besser gesagt zum ‚Hair Do’-Shop, wo sich Sabine einen ghanaischen Hairstyle machen hat lassen.

Dann gings wieder zurueck nach Accra zum Flughafen, wo Andi und ich uns von Sabine und Papa verabschiedeten und dann gings fuer uns beide ab nach Sunyani. Dort unterrichtete ich wieder fuer 4 Tage, bevor sich Andi und ich nochmal auf Reisen begaben.

Diesmal stand der Mole Nationalpark auf dem Programm, der sich im Norden Ghanas befindet, wo es zur Zeit bereits sehr, sehr trocken ist. Fuer ungefaehr 4 bis 5 Monate regnet es hier nicht. Das hat natuerlich unguenstige Auswirkungen auf den Lebensstandard der dort lebenden Bevoelkerung, die auch im Allgemeinen als aermerer Teil Ghanas gilt, doch fuer uns war es zynischerweise ein Vorteil, denn die Elefanten die es in diesem Teil Ghanas noch gibt, muessen weit wandern um zu Wasserloecher zu kommen. In der unmittelbaren Naehe von zwei dieser Wasserloecher befindet sich das Mole Motel, wo wir 4 Naechte (in 3 verschiedenen Zimmern ... lange Geschichte, die vor allem mit dem ghanaischen Organisationstalent zu tun hat ...) verbrachten. Tagsueber gingen wir auf Elefantenruessel jagt und sahen nicht nur die grossen, in ihrer Langsamkeit wahnsinnig imposanten ‚Truemmer’, sondern auch Paviane, Antilopen und Warzenschweine, teils sogar vor der Zimmertuer. Hier ein paar visuelle Impressionen:

Wieder ein paar echt tolle Tage und ein mehr als wuerdiger Abschluss unserer Reise quer durch Ghana. Doch nun wurde es auch fuer Andi Zeit und wir machten uns auf den Weg Richtung Sueden. Am naechsten Tag, stand fuer mich Schule und fuer Andi der Flug nach Hause auf den Programm.

Sodala, das war’s wieder einmal, diesmal aber plenty. Ich versprech ich schreib bald wieder ;-)


10 comments:

patrick@ghana said...

der liebe Wolfgang beschwert sich dass sein neuer blog seit nunmehr 4 minuten online ist und noch keiner einen Kommentar verfasst hat.

Deshalb, liebe Österreicher, BITTE, BITTE, BITTE, hab ein Herz mit meinem freundlichen, wenn auch recht dreckigen Mitvolontär!!!

Anonymous said...

grüß gott genosse,

und i hob mir gedacht, du musst dort unten wos hackln ... a katastrophe :-)

war sicher sehr, sehr schön, wiedermal besuch aus der heimat zu haben.

wie schauts aus, host scho a poa gute kicker fürn sportverein ausgmocht?

mochs gut ;-)

Zé Inglberto said...

Derle, olda Rocka!

Mann oh Mann, i hob ma docht, du bist scho für die Nationalmannschaft vo Ghana aufglafn. Oba i hob di ned herumglafn gsehn beim Africa-Cup! :D

Ajo, letztens is ma a Missgeschick passiert. Stott a Bodylotion hob i irrtümlicherweise a Sonnencreme kaft, ich Schnösel! Kann i da de oweschickn? I brauch de dawall ned! Meld di halt!

Oag, du bist Netzwerkadministrator ohne Humbold. Wie host du des nur gschofft?

Emefge und i hoff, man muss ned soooo lang warten auf den nächsten Eintrag. ;)

Anonymous said...

hey wolfgang!

vor lauter faszination und betrachten deiner bilder aus ghana.. hab i jez erst checkt, dass ma kommentare hinterlassen kann *schäm*

ich beneid dich echt.. ein wahnsinn.. fetten respekt an di und deine kollegen da unten...

es is echt a wahnsinn was ihr da leistet...

ich wünsch da für di letzten monate, de zeit vergeht eh so verdammt schnell, alles alles gute..

glg chrisi

Anonymous said...

hey wolfgang!

freut mi sehr wieder mal was von dir lesen zu können!

wie ma sieht und liest gehts da anscheinend sehr gut. die bilder aus deinem weichnachts/silvesterausflug san echt der hammer.

freu mi scho auf dein nächsten bericht!

schöne grüße aus dem regnerischen burgenland!!!

lg carina

Anonymous said...

Halli hallo, lieber wolfgang!

Warum quälst du uns so??? Wir können uns mit stürmen über 100km/h ärgern und du postest die traumhaftesten bilder! ;) Na, gfreit mi, wiedermui wos zu hören!

Owa schön langsam moch i ma sorgen, ob du überhaupt wieder zu uns zurück nach Hause kommen willst?! Naja, i hoffs halt... ;)

Die besten Grüße aus dem verwüsteten Graz - Claudia

Sodalala said...

Danke, dass ihr den Hilfeaufruf Patrick’s so brav gefolgt seid, bin echt immer froh ueber Kommentare ...

I wollt eh beim africa cup einlaufen, aber inzwischen bin I zu fett um zu laufen. Hab ganze 4 kilo zugenommen. Meine Matratze ist voll eingedrueckt, ich pass nicht mehr durch saemtliche Tueren und hab keinen freien Blick auf ... naja, wie auch immer.

Netzwerkadiministrator trau ich mich wirklich nicht schimpfen, da haben wir zum Glueck mit Patrick und David echte Experten. Aber fuer Kabelkanaele Loecher bohren kann der Maurerbua schon noch.

Ob ihr’s glaubt oder nicht: Ich schlaf mit Jogginghose, T-Shirt und Decke. Nachts ist es waaahnsinnig kalt und natuerlich nix mit ‚Isolierung’ oder ‚Zentralheizung’. Tagsueber wird die Klimaanlage im Computerraum auf – 7 grad gestellt. Keine Ahnung wieso, aber es is halt so.

Wunderschoene Gruesse ins kalte und stuermische Oesterreich. Auf das Oesterreich ein aehnlich guter und starker Gastgeber wie Ghana wird.

Anonymous said...

Begrüße Wolfgang,

wie es ausschaut war das wirklich ein fantastischer Urlaub. Bin noch immer gesund und mit vielen schönen Erinnerungen ausgestattet. Ward ihr schon Matscherl schaun in Kumasi? Im Fernsehen sieht man, dass die Station oft sehr leer sind, zumindest bei Vorrundenspielen.
Da habens die Karten wahrscheinlich nach typisch ghaneischer Art verteilt.

Noch eine Frage: Wir werden in der Schäfferner Zeidung etwas über Ghana schreiben. Reisebericht und so. Wärst du auch bereit einige Botschaften zu verkünden?
Das würd so nach einem Interview aussehen.

Andreas "Akwasi" Glatzl

Anonymous said...

Servas Wolfgang!!
Jo auch ich schaffs nach langer Zeit deinen Blog zu lesn!! Die Bilder san jo wirklich a wahnsinn, wirkli voll geil. Die ganzen exotischen tiere wird von uns normalsterblichen wahrscheinlich nie einer sehn. Wirklich beeindruckend. Und die Zeit mit der Familie hat dir sichtlich auch gut tan.
Jetzt is jo dann scha Halbzeit deines Aufenthalts, oder net?? Nur mehr ein halbes Jahr ohne Glatzl. Des heißt du bist scho bald wieder dahoam, die Zeit vergeht ja eh wahnsinnig schnell. I bin inzwischen mal kurz in Frankreich arbeiten. Also bis bald hoffentlich, freu mich schon wieder wos von dir zu hörn!!
Au revoir!!

PS: Hob mein Passwort vergessen, drum bin i anonym

Günter

Anonymous said...

hallo ich will so gerne auch nach ghana für ein hilfsprojekt leider habe ich kein geld und kann mir das alles nich listen für umsonst hast du ein paar tipps für mich? princess_yildiz@hotmail.de hier schreibe mir bitte eine mail ya das wär echt nice;)